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Rennradurlaub 2023: Eine Inselrunde und das Abenteuer Sa Calobra

Ein Radurlaub auf Mallorca ist für viele Radsportbegeisterte ein wahr gewordener Traum. Die malerische Insel bietet eine atemberaubende Kulisse, gute Straßenverhältnisse und eine Vielzahl von Routen für jedes Leistungsniveau. Einmal im Jahr ist es für mich an der Zeit, dem Alltagsstress zu entfliehen und mich dem purem Radsportvergnügen hinzugeben.

In diesem Blog werde ich meine Erfahrungen, während meines 10-tägigen Radurlaubs auf Mallorca teilen, bei dem ich jeden Tag auf dem Rennrad unterwegs war. Es wird diesmal kein vollständiges Tagebuch, sondern nur eine Zusammenfassung mit besonderem Augenmerk auf die Highlights meines Aufenthalts.

Ich habe wieder alles über Hürzeler gebucht, außer meinen Flug, den habe ich selbst organisiert. Doch als ich endlich im Hotel an der Platja de Muro ankam, war ich einfach nur glücklich und zufrieden. Alles wie im letzten Jahr, doch mit einem kleinen Unterschied: Ich hatte meinen eigenen Sattel dabei! So konnte ich noch schneller und bequemer über die Insel fahren.

Ich habe mich an meine Vorgehensweise vom letzten Jahr gehalten: Viele Kilometer fahren, aber immer im gemäßigten Tempo und mit ausreichend Pausen, um die wunderschöne Umgebung zu genießen. Doch dieses Jahr hatte ich mir noch mehr vorgenommen: Ich wollte wieder den Sa Calobra fahren, um mich mit meinem „Radfahrer-Ich“ von 2019 zu vergleichen. Ebenso habe ich mir vorgenommen, wieder die vollständige Runde um die Insel zu fahren.

Der Start in meinen Radurlaub verlief super entspannt. Das Rad habe ich schnell und unproblematisch von der Radstation bekommen und konnte schon bald mit der ersten Tour loslegen.

Eines der Höhepunkte meines Urlaubs war zweifellos die Begegnung mit zwei Gleichgesinnten, Frederik und Walter. Wir hatten uns letztes Jahr beim 400er Brevet in Gießen kennengelernt und es war eine großartige Überraschung, sie hier auf der Insel im gleichen Hotel, das ich gebucht hatte, wiederzusehen. Die beiden hatten vor, beim offiziellen Mallorca 312 mitzufahren – wie cool ist das denn? Manchmal passieren eben doch die besten Dinge einfach so. Frederik und Walter waren erfahrene Fahrer und kannten sich auf Mallorca bestens aus.

Eines der anspruchsvollsten Abenteuer, das wir gemeinsam unternahmen, war die Fahrt zum Sa Calobra (Tag 4 – des Aufenthalts). Diese allbekannte Strecke gilt als eine der herausforderndsten und spektakulärsten auf der Insel. Mit ihren engen Serpentinen und atemberaubenden Ausblicken ist sie ein wahrer Test für die Kletterfähigkeiten eines jeden Radfahrers. Den Anstieg vom Meer bis zum Coll dels Reis sind wir jeder für sich gefahren und haben uns verabredet oben zu warten. 

Meine Zeit von 2019 habe ich deutlich unterboten, wobei ich an der Schleife noch etwas gewartet und danach verstanden habe, dass es noch ein Stückchen hochgeht. Es gibt noch viel Luft nach oben, trotzdem werde ich wohl Tom Pidcock nicht gefährlich werden.

Ich wusste, dass ein weiterer Sportfreund, Andreas aus Oberstdorf, auf der Insel war. Obwohl wir uns nur kurz am Coll de sa Batalla trafen und keine gemeinsame Tour zustande kam, war es dennoch ein erfrischendes Erlebnis, einen Gleichgesinnten zu treffen.

Eine wichtige Rolle spielte auch Detlef, der Hürzeler Guide, den ich bereits 2022 kennengelernt hatte. Er war mein Guide auf einigen Touren und kannte die Insel wie seine Westentasche. Dank seiner Erfahrung entdeckte ich die besten Routen und erhielt wertvolle Tipps. Es war großartig, einen so kompetenten und freundlichen Guide an meiner Seite zu haben.

Da Walter und Frederik sich für den offiziellen Mallorca 312 vorbereiten wollten und Andreas andere Pläne hatte, machte ich mich am Freitag vor dem Rennen allein auf den Weg die Insel zu unrunden. Mein Abenteuer begann früh morgens um 5:20 Uhr, als ich mich auf den Weg machte, um die geplante Route von ca. 330 km zu fahren.

Die aufgehende Sonne tauchte die Landschaft in ein warmes Licht und versprach einen atemberaubenden Tag. Es war ein Gefühl der Freiheit, ganz allein die Straßen zu erkunden und die Schönheit Mallorcas auf meinem Rennrad zu erleben.

Die Berge des Tramuntana Massivs forderten meinen Körper, das tolle Frühstück in Valldemossa gaben mir Kraft für die Küstenstraße. Es lief alles gut bis nach Andratx, dann jedoch begann es mühsam und langsam zu werden. Über Radwege, die nicht immer rennradfreundlich waren, ging es in Richtung Palma. Durch die Straßen der Hauptstadt Palma bei regem Verkehr war es nicht immer ein Spaß. Eine Bootsmesse führte zu vollen Straßen am Hafen. In Arenal stoppte ich für einen schnellen Service am Rad bei Hürzeler, danach habe ich schnell Mittag gegessen.

Das Wetter spielte nicht immer mit, und so kämpfte ich mich bei starkem Gegenwind von Arenal bis zur südlichen Küste. Der Wind kostete mich viel Kraft und drohte, mir die Energie zu rauben. Doch ab Cala Mondrago wurden die Windverhältnisse besser und ich fand meine Stärke wieder. Nur noch die letzten 40-50 km, die musste ich im Dunkeln bewältigen. Aber nichts konnte meinen Eifer und meinen Spaß trüben. Nach einer Fahrzeit von 14 Stunden und 17 Minuten erreichte ich schließlich meinen Ausgangspunkt vor dem Hotel.

Am Sonntag, nach dem Mallorca 312, fuhr ich mit den Helden Frederik und Walter zum Leuchtturm von Formentor.  Es war sehr beeindruckend, was die Jungs sich schon am Tag nach dem 312er wieder für Steigungen antaten. Es war ein schöner Tag und der Ausblick auf den Leuchtturm war besonders schön.

Insgesamt legte ich in diesen zehn Tagen 1808 km zurück, ganze 207 km mehr als im Vorjahr. Obwohl es sich auf den ersten Blick nach viel anhört, verteilt auf die einzelnen Tage, waren es lediglich 2,95 km mehr. Diese kleinen Unterschiede machen jedoch keinen großen Unterschied in meinen Erinnerungen an diesen besonderen Urlaub. Die landschaftliche Schönheit Mallorcas, die Herausforderungen der Berge und die Begegnungen mit anderen Radsportlern haben diesen Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Alle meine Touren können in der Komoot Collection gefunden werden.

Mein Rennradurlaub auf Mallorca war eine Mischung aus Abenteuer, Herausforderungen und unvergesslichen Momenten. Ich kehre mit vielen wertvollen Erinnerungen zurück und freue mich schon jetzt auf die nächsten Radsportabenteuer, die mich erwarten. Mallorca wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, und ich kann es kaum erwarten, 2024 wieder auf die Straßen dieser wunderschönen Insel zurückzukehren.

Statistiken 2022 – 2023

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