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Familienfreundliches 400er Brevet

Als ich mich für das 400er Brevet bei der ARA Mittelhessen angemeldet habe, war es mir nicht aufgefallen, dass der Start um 17 Uhr eigentlich einen familienfreundlichen Hintergrund hat. Dies ist in dem Sinne zu verstehen, dass es angenehm für die Familien der Teilnehmer ist, die an dem Wochenende des Brevets ihre Liebsten doch noch zu Gesicht bekommen und eventuell auch noch etwas gemeinsames unternehmen können, bevor es zum Radfahren geht.

An dem Wochenende vom 7 Mai, stand mein zweites Brevet an. Diesmal war es ein 400er Brevet (da ich ja das 200er schon geschafft hatte). Für diese Fahrt war jetzt auch mein Titan-Rad bereit und das Wetter soll auch passen. Dies Brevet sollte mir Gelegenheit geben gleich mehrere Sachen auszutesten:

  • Neues Rad
  • Taschen für die Reise nach Rumänien
  • Beleuchtung (Edelux II)

Diesmal war ich, anders als beim ersten 200er Brevet, überpünktlich und ohne abenteuerliche Zwischenfälle am Start in Gießen angekommen. Hier nahm ich meine Wertungskarte von Christian (ARA Mittelhessen) entgegen und nach einem Kaffee und einem Stückchen Kuchen, wartete ich auf den Start. Auch die eBrevet Seite hatte ich diesmal ordentlich vorbereitet (Zugangsdaten im iPhone gespeichert). 

Nach einigen Worten des Organisators, machten sich alle Teilnehmer (ca. 40- 50 Personen) für den Start bereit. Schon auf dem Parkplatz konnte ich die Räder der anderen Teilnehmer bestaunen. Es gab da alle möglichen Varianten: mit Auflieger/ohne Auflieger; Garmin Navigation/traditionelle Navigationsgeräte; Beleuchtung mit Nabendynamo/Beleuchtung mit Akkuleuchten/ high Power Beleuchtung von Lupine; wenig Taschen/viele Taschen.

Vor dem Start war ich etwas angespannt, da ich leicht erkältet war aber trotzdem mitfahren wollte. Hoffentlich wir es gut gehen und ich werde nicht einbrechen.

Start. Im Unterschied zum 200er Brevet bildeten sich schon gleich nach dem Start Gruppen von Fahrern, die zusammen gefahren sind. Man wechselte sich auch bei der Führungsarbeit ab. Die Gruppenbildung erfolgte spontan und anscheinend ohne vorherige Absprache. Mir gefiel das gut, da ich aus dem Verein gewohnt war im Pulk zu fahren und ich auch gerne Führungsarbeit leiste.

Die ersten fast 100 km verliefen super und das Tempo war gut. Ein Fahrer musste leider mit einem gerissenen Schaltzug schon aufgeben. Leider zogen dunkle Wolken auf und es begann zu nieseln. Werden wir trocken bleiben?

Trocken sind wir leider nicht geblieben und sind regendurchnässt zur ersten Kontrollstelle, ein Autohof in Hessisch Lichtenau, angekommen. Jetzt hieß es für die Nacht umziehen und etwas essen. Ich habe es geschafft meine Füße einigermaßen zu trocknen. Beinlinge, Regenjacke, Handschuhe und Überschuhe so war ich für die Wetterbedingungen draußen besser gewappnet.

Die Gruppe blieb zusammen und fuhr gemeinsam zur Kontrolle Nr. 2 im Knüllwald.  Nach dem wir die Tankstelle, die als Kontrolle diente, „ausgeraubt“ haben, bildete sich eine etwas größere Gruppe von Fahrern. Diese Gruppe funktionierte richtig gut und das Tempo war hoch. Mit kombinierter Beleuchtung und Führungswechsel kamen wir in der Dunkelheit gut vorwärts. Das Teilstück bis zur nächsten Kontrolle war jedoch sehr lang (ca. 130 km). Die Nacht wurde kalt und ich fing an die Kälte an meinem Körper zu spüren.

Nach ca. 100 km stoppten wir an einer Tankstelle, um uns etwas zu wärmen und wieder mit Essbarem zu versorgen. Das hohe Tempo hat an einigen gezehrt und es war inzwischen schon 3:30 morgens. Ich fühlte mich etwas schwach und ich machte mir Sorgen wegen meiner leichten Erkältung.  Nach diesem Stopp ist die große Gruppe auseinandergefallen, da einige das hohe Tempo nicht mehr mitgehen wollten. Vorsichtshalber blieb ich bei einer Gruppe die sich entschied etwas langsamer zu fahren. Die Gruppe bestand aus Fredrik, Christian, Walter und mir.

Zwischen 3:45 bis kurz vor 5 Uhr morgens war für mich der schwerste Abschnitt des Brevets. Die Müdigkeit zehrte an mir und ich fror und zitterte teilweise.  Das Tempo fiel merklich, es half aber, dass wir ohne Zwischenfälle sicher weiterfahren konnten. Meine Edelux II leuchtete insgesamt gut, aber in den schnellen Abfahrten schaltete ich noch mein zusätzliches Akkulicht dazu.

Mit den ersten helleren Lichtflecken der Morgendämmerung gegen 5 Uhr fing es an mir wieder besser zu gehen. Um 5:29 erreichten wir die Kontrolle 3. 

Nach der Kontrolle 3 fuhren wir als vierer Gruppe bis ins Ziel.  Mit diversen Stopps an Tankstellen ging es weiter. Mit den ersten Sonnenstrahlen wurde es merklich wärmer und ich fröstelte nicht mehr.  Jetzt konnte ich gut fahren, hatte Kraft und der Spaß war zurück. Kurz vor der Kontrolle 4 kreuzten wir die Strecke der RTF Klein-Karben, dabei fuhren auch zwei Bekannte an mir vorbei.

An der Kontrolle 4 war es dann 9:30-10 Uhr und wir konnten die Regenjacken ausziehen und sportlich weiterfahren.

Christian hatte bei der Fahrt schon mehrmals den gefürchteten Wetterauer Wind erwähnt, dieser schlug nur zu und wir hatten die Freude eines kräftigen Gegenwinds. Wir fuhren nur kompakter zusammen und hielten abwechselnd gegen den Wind. So erreichten wird das Ziel und die Abgabestelle für die Wertungskarte.

Nach der Erledigung der Formalitäten für den Abschluss der Fahrt, machte unsere vierer Gruppe noch ein Zielfoto und tauschten noch die Kontaktdaten aus.

Nach dem die Fahrt nun hinter uns war machten wir uns alle auf den Weg nach Hause.

https://www.strava.com/activities/7107003983

Fazit:

Es macht Spaß Brevets zu fahren und man lernt immer interessante Menschen kennen. Zudem lernt man immer auch für sich selbst dazu.

Zur Technik:

  • Das Rewel Titanium hat superzuverlässig und ohne jegliche Macken funktioniert. Das Rad führt sich komfortabel an und geht aber auch gut vorwärts.
  • Die Taschen-Kombination hat gut funktioniert, für längere Fahrten frage ich mich jedoch, ob ich eine etwas größere Satteltasche brauch (die aktuelle hat nur ca. 5l).
  • Auch mit bepacktem Rad komme ich mit 50/34 und 11/32 alle Steigungen gut hoch.
  • Die Beleuchtung funktioniert gut, kann aber noch optimiert werden.
  • Der Prologo Dimension Sattel hat auch bei der ersten Nutzung super funktioniert. Er war noch etwas hart, jedoch hat er mir nicht weh getan und keine Hautabschürfungen verursacht.

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